Forumswoche 2020-10 vom 03.04.2020
3. April 2020Liebe Leser_innen,
Rodrigo Duterte pflegt einen ganz eigen Stil im Umgang mit der Pandemie:
Menschen, die die Ausgangssperre auf den Philippinen verletzen (vielleicht ja
gezwungenermaßen), droht er mit Erschießen.
Der russische Präsident legt sein Land so lahm, dass niemand auf die Idee
kommt, seinen Verfassungsputsch anzuprangern.
Und der Regierungschef des EU-Mitgliedsstaats Ungarn kann es sich leisten, sein
Parlament dazu zu bringen, sich selbst zu entmachten und ihm unbefristet
diktatorische Vollmachten zu gewähren.
Gibt es die EVP eigentlich noch?
Muss der EUGH
jetzt alleine europäische Werte hochhalten?
Oder gar Irini
?!?
Nützliche Lektüre unserer Informationsübersicht wünscht
die Geschäftsstelle.
+++ Aus der Geschäftsstelle
Neu auf unserer Homepage: die Stellungnahme zum Zweiten Zwischenbericht der Bundesregierung zum Monitoring von Unternehmen im Rahmen des NAP Wirtschaft und Menschenrechte und eine Ergänzung unserer Positionspapiere zu den deutschen Plänen für eine Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems um die kürzlich in einem Offenen Brief von mehr als 40 Organisationen formulierten kinderrechtlichen Forderungen dazu.
++ Interessantes aus Mitgliedsorganisationen
Der Deutsche
Frauenrat veröffentlicht ein Dossier „Covid-19 aus Geschlechterperspektive“.
Die Diakonie
unterstützt angesichts geschlossener Tafeln die Petition für einen
Corona-Zuschlag von 100 € für Menschen mit Grundsicherung.
FIAN
appelliert an Regierungen beim Umgang mit den Corona-Folgen eine neue Welternährungskrise
zu verhindern.
Die GfbV
fordert die Einbindung Taiwans in die
WHO.
Die Heinrich-Böll-Stiftung
widmet sich in ihrem aktuellen Iran-Report dem verheerenden Ausbruch des Coronavirus‘
im Land.
ISL
und Netzwerk Artikel 3 fordern in einem Kommentar zu ‚Triage-Empfehlungen‘
sechs medizinischer Fachgesellschaften und der Akademie für Ethik in der
Medizin: „ Behinderung darf kein Kriterium bei Priorisierungsentscheidungen
sein“.
Der LSVD
warnt angesichts der aktuellen Beschränkungen des öffentlichen Lebens vor einem
Anstieg von Gewalt gegen LGBTI-Jugendliche und Geflüchtete.
Reporter
ohne Grenzen fordert von der EU, gegen das ungarische Coronavirus-Gesetz
einzuschreiten.
+++ Infos ‚extern
Din einer gemeinsamen Erklärung fordern DIMR
und die Nationalen Menschenrechtsinstitutionen von Bosnien-Herzegowina, Griechenland
und Kroatien
eine menschenrechtsbasierte und solidarische EU-Asylpolitik.
„Corona und Grundrechte“ ist Thema eines Blogs der GFF (Gesellschaft
für Freiheitsrechte).
Das DIMR
hält auch 11 Jahre nach deren Inkrafttreten Aktionspläne zur Umsetzung der
UN-BRK für alternativlos und pocht auf deren Fortschreibung durch die
Bundesländer.
Zum bevorstehenden 28. Jahrestag des Inkrafttretens der UN-Kinderrechtskonvention
in Deutschland erinnert das Institut daran, dass Kinderrechte
auch in Corona-Zeiten hierzulande „vollumfänglich gültig“ sind.
VENRO
will, dass die Bundesregierung die
weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie in den Blick nimmt.
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